Beraplan plant für die ara region bern ag

Das Einzugsgebiet der ara region bern ag (arabern) umfasst zwölf Gemeinden mit rund 320’000 angeschlossenen Einwohnerinnen und Einwohnern. Nebst der Abwasserreinigung entsorgt arabern auch biogene Abfälle aus Gastro, Gewerbe und Industrie und erzeugt daraus Biogas. So wurde im Frühling 2020 eine neue Biomasseannahme- und Aufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Beraplan war beim Gesamtprojekt für die Elektroplanung des Bereichs Haustechnik zuständig. Das Projekt erstreckte sich insgesamt über zweieinhalb Jahre, wovon ein Jahr Planung und anderthalb Jahre für die Bauzeit, Inbetriebnahme und Abnahme.

Stromgewinnung durch biogene Abfälle

In der neusten Anlage auf dem Gelände der arabern werden pumpfähige biogene Abfälle angenommen. Fettabscheider-Schlämme und organische Abfälle aus Gastronomie, Industrie und Gewerbe werden nach optimalem Stand der Technik aufbereitet. Mit diesen Substanzen wird in den Faultürmen Biogas gewonnen. Nach der Aufbereitung werden so rund 50 GWh erneuerbare und speicherbare Energie in Form von Biomethan ins Erdgasnetz von Energie Wasser Bern (ewb) eingeleitet. Dies entspricht ungefähr dem halben Jahresstrombedarf von Lyss, oder dem gesamten Jahresbedarf der Industriebezüger in dieser Gemeinde in 2018.

Die Elektroplaner von Beraplan unter der Leitung von Andy Rindlisbacher waren von Beginn an in das Projekt involviert. Beraplan hatte bereits in den vorhergehenden Jahren die Elektroplanung von verschiedenen Teilprojekten geführt, so zum Beispiel die Haustechnik der Gebäude Rücklaufbehandlung und Schlammtrocknung und die dazugehörende Umgebungsbeleuchtung. Bei der neuen Biomassenannahme- und Aufbereitungsanlage umfasste die Planung – nebst der Elektroplanung für Haustechnik und Beleuchtung – auch die Not- und Sicherheitsbeleuchtung, Brandmeldeanlagen, EDV- und Telefonieverkabelung sowie Schaltgerätekombinationen, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.

Zusätzliche Stromproduktion mit Photovoltaik

Auf dem Dach wurde zudem eine Photovoltaik-Anlage installiert, welche auf einer Fläche von 1’600 m2 insgesamt 950 Solarmodule umfasst. Die Anlage liefert einen geschätzten Jahresertrag von 310’663 kwh, bei einer Nennleistung von 311kWp. Die Planung erfolgte mittels BIM (Building Information Modeling). Das heisst, das Bauwerk wurde als virtuelles dreidimensionales Modell geometrisch visualisiert. Diese Technik erlaubt eine exakte und gleichzeitig flexible Planung und wird bei Beraplan schon seit 2016 Jahren verwendet.

Die kurze Bauzeit war eine Herausforderung, zumal sie teilweise in die Wintermonate fiel und die kalten Temperaturen die Arbeiten und am Schluss auch die Inbetriebnahme erschwerten. Die Koordination mit anderen Baupartnern war recht sportlich, so mussten alle Materiallieferungen vor Baustart definiert und abgestimmt werden. Trotz dieser Tücken konnten die Anlagen mit einer minimalen Verzögerung im März 2020 in Betrieb genommen werden.

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